Ich habe es leid, immer wieder auf Menschen zu treffen, die behaupten zu wissen, was besser für mich ist.
Fakt ist, ihr wisst es nicht, da ihr mich nicht kennt!
Ich meine damit nicht diejenigen, die hier meine Geschichten lesen. Ihr würdet das, was dort unten steht, nicht tun.
Worum geht es hier eigentlich?
Wie ihr wisst, laufe ich sehr gerne und auch ausgiebig. Am liebsten am Fahrrad, da Herrchen nicht so schnell und so lange laufen kann wie ich. Wenn ich dann laufe, laufe ich mal schnell, oder weniger schnell, oder auch ganz langsam, um mich wieder etwas zu erholen und zur Puste zu kommen und dann geht es wieder los. Wenn ich dann der Meinung bin, jetzt ist es genug (oftmals meint Herrchen aber leider: jetzt ist es genug), werde ich ganz langsam, laufe direkt neben dem Fahrrad und stupse Herrchens Fuß kurz an. Dann weiß er, ich möchte nicht mehr, setzt mich in Körbchen und gibt mir zu trinken.
Wir treffen unterwegs natürlich auch andere Radfahrer, oder Fußgänger, die meinem Herrchen zurufen, er soll nicht so schnell fahren. Das wäre viel zu schnell für mich.
Dazu kann ich nur sagen: habt ihr keine Augen im Kopf?
Herrchen zieht mich nicht hinterher, sondern ich laufe vorweg und bestimme selbst das Tempo. Und Herrchen lässt sich auch nicht von mir ziehen, sondern kann ganz schön schnell Radfahren und ist immer im passenden Abstand hinter mir. Das geht nämlich mit einer Flexileine.
Wenn es zu warm ist, wie in den letzten Tagen, dann laufe ich nicht. Mir ist es nämlich auch zu warm und das weiss Herrchen. Dann gehen wir am Abend, wenn es kühler ist ein wenig spazieren, oder auch Radfahren, aber auch nicht zu weit, denn die Wege sind immer noch sehr warm. Sind wir mit dem Rad unterwegs, sitze ich meistens im Körbchen und laufe gar nicht, sondern lasse mir den Wind um die Nase wehen. Das ist auch ganz toll.
Heute waren wir schon früher unterwegs, da es nicht so warm war und ich bin etwas gelaufen. Uns kam eine Gruppe von älteren Radfahrern entgegen, die mich laufen sahen und gleich losschimpften, das es doch so nicht gehe. Herrchen hielt also an und bat eine derjenigen, die geschimpft hatten zu halten. Das tat sie und sagte dann noch: sie hätte bei einem Tierarzt gearbeitet und wüsste, dass das nicht gut für mich ist.
Herrchen fragte dann, ob sie dort geputzt hätte und erklärte ihr, einerseits, das Wissen etwas anderes ist, als gelöffelte Weisheit und andererseits, wie es sich bei mir mit dem Laufen verhält. Da einige aus der Gruppe schon weitergefahren waren, bat Herrchen noch, auch denen von meinen sportlichen Aktivitäten zu erzählen und hoffe, dass das Wissen, das sie soeben erworben hätte, sich in ihren Kanälen im Kopf ausbreiten und das gelöffelte verdrängen würde.
Dann stieg er auf’s Fahrrad und ich legte sofort wieder los und sprintete davon. Sie konnte also sehen, dass ich zu nichts gezwungen wurde, sondern dass Herrchen kräftig in die Pedale treten musste, um mich einzuholen.
Und was sagt uns das jetzt?
Keine Ahnung, aber es musste mal raus.
Bis dahin
Lisa
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